Daniel Arndt, Portfoliomanager bei ComfortInvest.
Die Message der Investmentindustrie ist klar: die Zukunft des Investierens ist thematisch. Nahezu jeder Fonds- und ETF-Anbieter hat sie mittlerweile im Angebot: innovative Themen-Aktienfonds, die in Investmenttrends unterschiedlichster Couleur investieren. In einer vollständig globalisierten Welt, in der Unternehmen länder- und branchenübergreifend Umsatzquellen besitzen, präsentierten sich Themenfonds zudem als Problemlöser und sammelten reichlich Anlagergelder ein. Gängige Branchenfonds kamen die letzten Jahre dagegen zunehmend an ihre Grenzen. Ein Blick auf die dominantesten Börsenunternehmen der Welt, zeigt warum. So gehören die Börsenschwergewichte Apple, Microsoft und NVIDIA laut führenden Indexkonstrukteuren dem Technologie-Sektor an. Alphabet und Meta Platforms werden hingegen als Telekommunikationsfirmen eingestuft. Tesla und Amazon, die ebenfalls von ihrer Technologieführerschaft profitieren, sind dem zyklischen Konsumsektor zugeordnet und nur selten in Tech-Fonds oder -ETFs zu finden.
Auch in Zeiten einer schwächelnden Weltwirtschaft locken strukturelle Trends Anleger mit angeblich überdurchschnittlichen Wachstumschancen. Die Ergebnisse der letzten Jahre waren trotz zwischenzeitlichen Kurseinbrüchen beeindruckend. Insbesondere 2019 und 2020 glänzten Themenfonds mit außergewöhnlichen Kurszuwächsen, gegen die der globale Aktienindex MSCI World alt aussah. Anlagethemen wie Robotics und Cloud-Computing legten über fünf Jahre stärker zu als der Weltaktienmarkt. Erneuerbare Energien übertrafen den MSCI World sogar um 75 % und selbst das als konservativ geltende Thema Wasser übertraf den breiten Markt. Ein Portfolio, das aus 25 der beliebtesten Fonds und ETFs besteht, hätte den MSCI World über den Zeitraum von fünf Jahren nach Kosten jährlich um fast drei Prozentpunkte übertroffen. Angesichts der famosen Erträge des Weltaktienmarkts ist dieser Mehrertrag bemerkenswerter als er scheint.
Thematisches Investieren funktioniert. Aber funktioniert es auch für Anleger? Weder an der Verfügbarkeit noch an der Erfolgsbilanz wird der Anlegererfolg scheitern, wohl aber an den Kursschwankungen (Volatilität), die den Einsatz von Themenprodukten heikel gestaltet. Absatzauswertungen zeigen, dass der Großteil der Anlagegelder häufig in der Nähe der Allzeithochs angelegt wird – zum Leidwesen der persönlichen Rendite. Man spricht in solchen Fällen von prozyklischem Investorenverhalten, denn die meisten Anleger lassen ihre Entscheidungen von den guten Ergebnissen treiben. Anlegerergebnisse für Themenfonds fallen dadurch im Schnitt bis zu 70 %, in Einzelfällen über 100 %, geringer als die Fondsperformance aus. Eine jüngste Studie zeigt zudem, dass selbst die richtige Themenauswahl nicht zwingend zu überdurchschnittlichen Anlegerergebnissen führen muss. Denn gerade bei Themenfonds fällt die Differenz in der Wertentwicklungen zwischen den Top- und Flop-Performer, besonders hoch aus. Während die Unterschiede bei Wasser oder Internetsicherheit mit 10 Prozentpunkten noch überschaubar ist, klafft sie bei Themen wie Digitale Gesundheit oder Erneuerbare Energien mehr als 40 Prozentpunkte auseinander, beim Trendthema Mobilität der Zukunft sind es über ein Kalenderjahr sogar 68 Prozentpunkte.1
Multi-thematisch, praktisch, gut
Während bestimmte Themenfonds, z. B. mit Bezug zu Künstlicher Intelligenz, weiterhin bei einigen Anlegern beliebt sind, ist Themen-Euphorie in der Breite jedoch vorerst abgeklungen. Themeninvestments lieferten die letzten Jahre teils höhere Renditen als der breite Aktienmarkt. Sie haben aber auch eine dunkle Seite, wie die dramatisch geringeren Anlegerrenditen, die aus besonders prozyklischem Anlegerverhalten resultieren, zeigen. Multi-Themen-Portfolios sind ein interessanter Lösungsansatz. Sie bieten nicht die gleichen phänomenalen Kurspotenziale, aber eine Chance auf vergleichsweise attraktive Renditen gegenüber dem Weltaktienmarkt. Gleichzeitig werden die Kurs- und Klumpenrisiken im Zaum gehalten. Mit Multi-Themen-Portfolios lässt sich also vielfach entspannter investieren. Für die Vermögensverwaltung ComfortInvest haben wir die Portfolios auf besonders aussichtsreiche Investmentthemen ausgerichtet. Je nach Portfoliovariante – konventionell oder nachhaltig – investiert ComfortInvest in Anlagethemen, die das Portfoliomanagement-Team gemäß seines Researchs langfristig als besonders attraktiv einschätzt.
Diese Investmentthemen sind in ComfortInvest enthalten*:
Konventionelle ComfortInvest-Portfolios
- Digitalisierung
- Internetsicherheit
- Gesundheit und Wohlbefinden
- Edel- und Spezialmetalle
Nachhaltige ComfortInvest-Portfolios
- Anti-Klimawandel
- Energiewende und Infrastruktur
- Impact Investing
- Edel- und Spezialmetalle
- Wasser
*Die Themenauswahl wird unter Berücksichtigung der Attraktivität und der Aussichten des Themas durch die Portfoliomanager der ComfortInvest-Portfolio getätigt. Die hier genannten Themen können sich zu jeder Zeit ändern und müssen nicht in jedem Portfolio bzw. in gar keinem Portfolio investiert sein. Darüber hinaus können die Investmentthemen in Form einzelner Fonds und ETFs in den Portfolios investiert sein, sie können jedoch auch über breit gestreute Fonds bzw. ETFs enthalten sein.
1 Tachtler, Jan: Enorme Unterschiede: So entwickelten sich Themenfonds, Abgerufen am 30.08.2023 unter https://www.hqtrust.de/de/articles/enorme-unterschiede-so-entwickelten-sich-themenfonds
Über den Autor – Daniel Arndt
Daniel Arndt ist Portfoliomanager bei der Vermögensverwaltung ComfortInvest. Er ist Diplom-Volkswirt, Nachhaltigkeitsanalyst und gelernter Bankkaufmann. Seine Einschätzungen werden regelmäßig in den beliebten Fachmagazinen DAS INVESTMENT und FONDS professionell ONLINE veröffentlicht.